Mitgliederversammlung am 27.10.2015

Bericht über die Mitgliederversammlung am 27.10.2015

Den Auftakt bildete ein Vortrag von Herrn Dr. phil. Johannes Mayer zum Thema „Klostermedizin“. Im Rahmen des Lehrstuhls Medizingeschichte an der Universität Würzburg wurde in den neunziger Jahren eine Forschergruppe „Klostermedizin“ gegründet, die das im Mittelalter in Klöstern entwickelte und praktizierte Wissen über Heilpflanzen erforscht, bewahrt und auf seine Anwendung in der heutigen Zeit überprüft. Hier ist Dr. Mayer ein viel gefragter Mitarbeiter, sei es bei Vorlesungen, Vorträgen, Veröffentlichungen und der praktischen Umsetzung, etwa der Neugestaltung alter Klostergärten wie im Kloster Seligenstadt am Main.

Der alte Klostergarten der Würzburger Ursulinen war dem Umbau der Schule nach dem 1. Weltkrieg zum Opfer gefallen. Nun war es der Wunsch der jetzigen Oberin den alten Zustand in neuer Form zu beleben. Das Schulprojekt „Klostergarten“ war geboren, Schülerinnen, Lehrer, die Schwestern und der Architekt erarbeiteten ein Konzept, das dann unter die wissenschaftliche Leitung von Dr. Mayer gestellt wurde.

Dr. Mayer erzählt von zahlreichen Anfragen zu Vorträgen bundesweit, da das Interesse an der Phytotherapie in der Bevölkerung, bei Heilpraktikern, aber auch in der klassischen Medizin immer größer wird.

Um auch die Schulen einzubeziehen wurde auf einem Kongress in Mainz ein Konzept für junge Forscher an Schulen vorgestellt. Hier bewarb sich auch die Ursulinenschule und der Kontakt zur Herrn Dr. Mayer war herstellt. Er erzählt, dass die Anlage eines kompletten Kräutergartens eine echte Herausforderung gewesen sei. Heilpflanzen bevorzugen meist trockenen Boden, so ist der Klostergarten mitten in der Stadt ideal, speichern doch die umgebenden Bauten die Wärme. Im Rahmen von Workshops konnten verschiedene Fachbereiche miteinbezogen werden, man lernte zu destillieren, Essenzen zu bereiten und Heilsalben zu fertigen.

90% aller Medikamente haben pflanzliche Vorbilder, die Wirkung pflanzlicher Medikamente ist milder, das Wirkstoffgemisch ergänzt sich meistens.

Abschließend meinte er, heilend wirke sich auch die Gartenarbeit und die Freude am Gedeihen der Pflanzen aus.

Sr. Katharina berichtet dann über die Ereignisse in Schule und Kloster und illustriert ihre Ausführungen mit ansprechenden Bildern:

Der Anfangsgottesdienst des Schuljahres stand anlässlich des „Jahres der Barmherzigkeit“ unter dem Motto „Herz ist Trumpf“. Auf ein Papierherz schrieben die Schülerinnen ihre Wünsche, viele gingen in Richtung Toleranz und anderer Werte.

Die „Nacht der offenen Kirchen“ wurde von einem Schulprojekt begleitet und fand großen Anklang bei den Besuchern.

Noch ist die Generalsanierung der Schule nicht abgeschlossen, aber 2016 wird es soweit sein.

Wie schon in der Einladung zur Mitgliederversammlung angesprochen, soll der alte Filmsaal, der heute keine Verwendung mehr findet, zu einem Meditationszentrum ausgebaut werden. Untermalt mit einem Entwurf stellt Sr. Katharina ihr Konzept dieses geistigen Zentrums vor. Durch eine Lichtkuppel soll das Licht von oben einfallen, so dass eine neue Raumwirkung entsteht. Der Freundeskreis bittet alle Mitglieder sehr herzlich, diesen Plan, für den es leider keinerlei Zuschüsse gibt, finanziell durch Spenden zu unterstützen.

Der Mitgliederstand des Freundeskreises ist zahlenmäßig unverändert, jedes Jahr gibt es einige Abmeldungen, für einen Schulverein erklärlich, doch gelingt es auf Elternabenden oder Ehemaligentreffen immer wieder, neue Mitglieder zu gewinnen.

Im kommenden Jahr existiert der Freundeskreis 20 Jahre, es soll noch überlegt werden, wie wir dieses Jubiläum begehen.

Über die Finanzen findet ein offenes Gespräch statt, einvernehmlich wird über die Aufteilung der Mittel abgestimmt.

Nach einer Reihe von Fragen aus der Versammlung gehen wir zum geselligen Beisammensein über.

Für den Vorstand des Freundeskreises der St.-Ursula-Schule- Würzburg, e. V.

Almud Timinger und Hans-Peter Dörr